Tag 69, 28//04//20, km 2055
- carinariedl
- 25. Mai 2021
- 2 Min. Lesezeit
ISTANBUL │ ⅃UꓭИATƧI
HAGIA SOPHIA │ AIDA OIDA

Here we are.
Aber was ist Istanbul für mich?
Istanbul - das ist das Licht! Diese Fluten von Licht, die alles aufheben - anheben und nahezu durchsichtig werden lassen. Das Spiel der Strahlen mit den Dingen und umgekehrt. Das Blickwispern, wie Walter Benjamin sagt. Das Blinzeln. Der Tanz aller Farben darin! Und die Auflösung der Welt in den labyrinthischen Räumen von Licht und Schatten, die miteinander Fangen spielen.
Istanbul - das ist das Blau! Ein tiefes Blau von einer Intensität, die alles andere schluckt. Diese einzige Wirklichkeit Blau.
Istanbul - das ist die Frauen zwischen Hagia Sofia und Blauer Moschee, die ich Nachmittage lang beobachten könnte! Ihr Stolz, ihre Schönheit, ihr Selbstbewusstsein, das raffinierte, manchmal fast kokette Spiel mit ihrer Attraktivität, die sie auf so vielfältige, spannende, einfallsreiche Arten verschleiern, dass ich mich nie satt sehen habe können daran.
Istanbul - das ist das Klackern von Tavla-Steinen an jeder Straßenecke und die Simits der fliegenden Händler in allen Gassen!
Mein Istanbul ist ein Istanbul aus mindestens drei unterschiedlichen Jahren. Es ist ein gelesenes, ein vorgestelltes, ein erinnertes, ein gesehenes, ein eingebildetes.
Istanbul, diese einzige Stadt der Welt auf zwei Kontinenten!
Weit und offen ist es da.
Didems Stadt der Gegensätze. Zum ersten Mal habe ich hier mit allen Sinnen und Rezeptionsorganen den Reichtum erlebt, den es bedeutet, wenn sich Unterschiedlichstes einen Raum teilt. Diese Fülle von Reflexionen des einen im anderen, das Ausfransen an den Rändern, das Ineinanderrinnen und die Durchlässigkeit, der Aufprall und der Austausch.
Das Vibrieren, die Unruhe, die Spiegelungen.
Das Beben, das Zittern, das Schweben.
Die Wachheit, die daraus entsteht. Wie aufregend das ist!
All das ist da. Hier auf meiner Insel, die meine Fuge geworden ist.
In meiner Erinnerung.
Grenzen gibt es nicht.
Wir machen sie, damit wir Ordnung schaffen können. Aufräumen. Raum haben.
Grenzen sind dazu da, damit wir uns zwischen den Räumen bewegen können!
Zwischen Hier und Dort, Jetzt und Vergangenheit, Gegenwart und Erinnerung.
Istanbul und Wien.
Ist mein Istanbul ein gewesenes, verklärtes, vergangenes Istanbul?
Vielleicht.
In jedem Falle ist es eines, das ich in mir immer suchen werde, das ich in so vielen inneren und äußeren Räumen leben und verwirklichen will, wie möglich.
Eines, dem ich immer nachgehen werde!
Danke Mariha, die zwischen Stephansplatz und Stubentor zuhause ist - ohne Dich und Dein dreimaliges Erscheinen hätte ich wohl aufgehört zu gehen!
DANKE Stephan, Dieter & Didem!!!
Danke Dagmar, Martin & Martin (P+V), danke Anna!
Danke allen, die mich immer wieder haben wissen lassen, dass sie ein Stück mitgehen.
Jenen, die mich an unterschiedlichsten Punkten bestärkt haben.
Und allen, die das hier manchmal gelesen haben.

Comments